
Das Enneagramm ist ein Persönlichkeits-Typisierungssystem, das aus neun verschiedenen Typen besteht. Jeder Mensch verkörpert einen einzelnen Typ, jedoch kann man Züge besitzen, die zu anderen Typen gehören. Obwohl nicht gesichert ist, ob der Typ genetisch determiniert ist, glauben viele, dass er bereits bei der Geburt vorhanden ist.
Die neun Typen (oder "Enneatypen" - "ennea" bedeutet neun) werden allgemein durch die Zahlen 1 bis 9 bezeichnet. Diese Zahlen werden in einer standardisierten Weise um das Enneagramm-Symbol herum platziert. Enneagramm-Autoren haben den Zahlen ihre individuellen Bezeichnungen gegeben.
- Der Reformer
- der Helfer
- der Leistungsmensch
- der Individualist
- der Forscher
- der Loyale
- der Enthusiast
- der Herausfordernde
- der Friedliebende
Menschen eines bestimmten Typs haben mehrere Charakteristiken gemeinsam, aber dennoch können sie sehr verschieden sein. Unter anderem hängt dies vom Grad ihrer seelisch-geistigen Entwicklung ab. Ungesunde (neurotische) Menschen eines bestimmten Typs können sich sehr von gesunden unterscheiden. Riso und Hudson unterscheiden 9 Stufen der Gesundheit (siehe ihr Buch "Die neun Typen der Persönlichkeit und das Enneagramm") und geben Beschreibungen für jede Ebene und für jeden Enneagramm-Typ.
Die Flügel
Normalerweise hat man auch Eigenschaften der Typen, die dem eigenen Typ benachbart sind. Diese werden als Flügel bezeichnet. So kann jemand, der dem Typ 5 angehört, einen 4er oder 6er-Flügel haben.
Man unterscheidet hier auch in den „Flügeltypen“
- selbsterhaltende (die Prägung erfolgt im Alter von 0-7 Jahren)
- soziale ( die Prägung erfolgt im Alter von 7-14 Jahren)
- sexuelle ( die Prägung erfolgt im Alter von 14-21 Jahren)
Instinkt-Varianten:
Zusätzlich zum Enneagramm-Typ nimmt man an, dass Menschen einem der drei instinktiven Varianten angehören. Der Selbsterhaltungsinstinkt (bezieht sich auf die eigene Person), der sexuelle Instinkt (bezieht sich auf die andere Person) und der soziale Instinkt (bezieht sich auf die Gruppe) können jeweils am stärksten ausgeprägt sein.
Kurze Beschreibung der einzelnen Typen:
1. Der Reformer:
Perfektionisten, verantwortungsvoll, auf Verbesserung ausgerichtet
Einsen kommt es im Wesentlichen darauf an, Dinge zu verbessern, weil sie glauben, dass nichts bereits gut genug ist. Dies macht sie zu Perfektionisten, die reformieren und verbessern wollen; sie wollen Ordnung in das Chaos bringen, das überall lauert.
2. Der Helfer:
Helfer, die es brauchen benötigt zu werden, um letztlich selbst Hilfe zu bekommen.
Zweien fühlen tief im Inneren, dass sie nur dann etwas wert sind, wenn sie für andere hilfreich sind. Ihr höchstes Ideal ist die Liebe. Selbstlos zu sein, halten sie für ihre Pflicht. Anderen etwas zu geben, ist der Zweck ihres Daseins. Engagiert, sozial bewusst, und normalerweise extrovertiert, sind Zweien der Typ Mensch, der keinen Geburtstag vergisst und der Umwege in Kauf nimmt, um einem Kollegen, dem Ehepartner oder dem Freund in Not zu helfen.
3. Der Leistungsmensch:
Ausgerichtet auf die Präsentation erfolgreicher Aktivitäten und Bestätigung zu bekommen.
Dreien brauchen es, bestätigt zu werden, um sich wertvoll zu fühlen. Sie jagen nach Erfolg und wollen bewundert werden. Häufig sind sie harte Arbeiter, neigen zu Konkurrenz und sind sehr fokussiert, wenn es um das Erreichen ihrer Ziele geht: Sei ihr Ziel, der erfolgreichste Verkäufer der Firma oder die "sexiest woman" in ihrem sozialen Umfeld zu sein.
4. Der Individualist:
Identitätssucher, die sich einzigartig und von anderen verschieden fühlen.
Vieren gründen ihre Identität auf die Wahrnehmung, dass sie irgendwie anders oder einzigartig sind; deshalb sind sie auf selbstbewusste Weise individualistisch. Sie neigen dazu, ihre Verschiedenheit von anderen sowohl als Segen als auch als Fluch anzusehen - ein Segen, weil es sie von denen abhebt, die sie als "gewöhnlich" wahrnehmen, und ein Fluch, weil es öfter so scheint, als würde es ihnen den Zugang zu einfachen Formen des Glücks versperren, das andere so locker zu genießen scheinen.
5. Der Forscher:
"Denker", die zum Rückzug und zum Beobachten neigen.
Fünfen fürchten tief im Inneren, dass sie nicht genug Stärke haben, um dem Leben standzuhalten. Deshalb neigen sie dazu, sich zu entziehen und den Rückzug in die Sicherheit und Geborgenheit ihres eigenen Bewusstseins anzutreten, wo sie sich geistig auf ihren Eintritt in die Welt vorbereiten können. Fünfen fühlen sich im Bereich des Denkens wohl und zuhause. Im Allgemeinen sind sie intelligent, belesen und nachdenklich und werden häufig zu Experten in den Bereichen, für die sich interessieren.
6. Der Loyale:
Zwischen Vertrauen und Misstrauen hin- und hergerissen.
Sechsen fühlen sich in ihrem Wesen unsicher, als gäbe es da nichts Beständiges, an das sie sich halten könnten. Im Kern der Sechserpersönlichkeit gibt es eine Art Angst oder Ängstlichkeit. Sechsen fällt es schwer zu vertrauen; sie fühlen anderen gegenüber solange eine Art Ambivalenz, bis sich die betreffende Person als zuverlässig erwiesen hat. Ab diesem Punkt reagieren sie wahrscheinlich mit unerschütterlicher Loyalität.
7. Der Enthusiast:
Vergnügungssucher und Pläneschmieder, Suche nach Ablenkung
Siebenen geht es wesentlich darum, dass ihr Leben ein aufregendes Abenteuer ist. Sie sind zukunftsorientierte, ruhelose Menschen, die im Allgemeinen davon überzeugt sind, dass um die nächste Ecke etwas Besseres auf sie wartet. Sie denken schnell, haben jede Menge Energie und machen viele Pläne. Sie neigen dazu, extrovertiert, vielfältig begabt, kreativ und aufgeschlossen zu sein.
8. Der Herausfordernde:
Übernehmen Verantwortung, weil sie nicht zu den Kontrollierten gehören wollen
Achten haben eine wesensmäßige Abneigung gegen das Kontrolliertwerden, sei es durch andere oder durch die Umstände; sie wollen ihr Schicksal ausschließlich selbst bestimmen. Achten sind willensstark, entschlossen, praktisch, kompromisslos und energiegeladen. Sie neigen zur Dominanz; ihre Abneigung gegen Kontrolle durch andere äußert sich häufig in dem Bedürfnis, ihrerseits andere zu kontrollieren.
9. Der Friedliebende:
Frieden und Harmonie aufrechterhalten
Neunen haben ein starkes Bedürfnis nach Frieden und Harmonie. Sie versuchen um jeden Preis, den Konflikt zu vermeiden, sei es ein innerer oder ein zwischenmenschlicher. Das Leben enthält buchstäblich an jeder Stelle Konfliktpotential - der Wunsch der Neunen, ihn grundsätzlich zu vermeiden, führt zu einer Art des Rückzugs vom Leben. Tatsächlich sind viele Neunen introvertiert. Andere führen ein aktiveres soziales Leben, bleiben jedoch immer bis zu einem gewissen Grade "draußen" oder lassen sich nicht voll ein, als wollten sie sich vor der Bedrohung ihres Seelenfriedens schützen.
Der Ursprung:
Das Enneagramm wurde als spirituelles Symbol in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts von Georg Iwanowitsch Gurdjieff in den okzidentalen Kulturraum eingeführt. Ungeklärt ist, ob Gurdjieff das Enneagramm auch als Typenlehre kannte. Mit hoher Wahrscheinlichkeit geht die Enneagramm-Typenlehre auf jüdische, christliche und islamische Quellen zurück. Vermutlich wurde sie von den Sufis (islamische Mystiker) als eine Art Geheimlehre über die Jahrhunderte hinweg überliefert. Zum Teil wird angenommen, dass das Enneagramm bis Ägypten (die neun ägyptischen Götter heißen „Ennead“) und Babylon zurückreicht. Interessant ist, dass die Figuren in der „Göttlichen Komödie“ von Dante weitgehend den Enneagramm-Typen entsprechen. Dante hatte offenbar recht genaue Kenntnisse des Enneagramms.
Foto: Marianne Langenbach
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