
Märchen sind eine sogenannte „Bildersprache“ die tief ins Unterbewusstsein eingehen. Wirkungshypnosen sind nichts anderes, denn das Unterbewusstsein versteht nur die Bildersprache.
Meine Aufgabe ist somit, mit Empathie auf meinen Klienten einzugehen, die Problematik zu erkennen und diese in einer Bildersprache niederzuschreiben, in einer sogenannten Wirkungshypnose.
Hier habe ich für Sie das Märchen „Rotkäppchen und der böse Wolf“ aus der psychologischen Betrachtungsweise zusammengestellt:
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Es war einmal vor gar nicht allzu langer Zeit in einem fernen Königreich ein kleines Mädchen, das auf Grund seines roten Mützchens von allen nur Rotkäppchen gerufen wurde. Anders als in der klassischen Version des Märchens wohnte Rotkäppchen seit mehreren Jahren schon bei ihrer Großmutter in einer Art Wohngemeinschaft. Beide waren glücklich und zufrieden und hätten es nicht besser haben können.
Es begab sich aber, dass das Rotkäppchen auf einem Ball den unglaublich charmanten, bösen Wolf traf. Die beiden kannten sich schon etliche Jahre, da sie zusammen das Gymnasium besucht hatten und im Frühjahr gemeinsam ihre Reifeprüfung ablegten.
Längere Zeit hatten die beiden sich nicht gesehen und die Wiedersehensfreude war groß. Nur leider hat das Rotkäppchen ein schlechtes Namensgedächtnis, sodass es den Wolf die ganze Zeit mit einem anderen Namen ansprach.
Als es seinen Irrtum bemerkte, war es ihm sehr peinlich und es entschuldigte sich bei dem Wolf und bot an, zur Entschädigung was zu trinken zu holen. Der Wolf aber hatte Angst, das Rotkäppchen aus den Augen zu verlieren und folge ihm.
Er hielt es an der Hand und an der Hüfte fest, damit es ihm nicht entschlüpfen konnte. Kurz danach entschieden sich beide, den Ball frühzeitig zu verlassen und den Abend gemeinsam ausklingen zu lassen. Man spazierte durch die kalte, regnerische Novembernacht bis zur Hütte des Rotkäppchens und verbrachte eine schöne Nacht miteinander.
Bei dieser einen Nacht sollte es aber nicht bleiben. Es folgten noch zahlreiche weitere, bis der Wolf Anfang Februar dem Rotkäppchen sagte, dass er so nicht weitermachen könne. Er suche ein Rotkäppchen, das für immer bei ihm bleibe und er müsse auch erst sein Leben ordnen, da wohl im Moment alles etwas durcheinander war bei dem Wolf.
Rotkäppchen zeigte Verständnis dafür, obwohl sie sehr traurig darüber war. Dies zeigte und sagte sie dem Wolf aber nicht. Zu dem Zeitpunkt war das Rotkäppchen etwas verliebt in den Wolf, weil er so charmant und aufmerksam ihm gegenüber war.
In der nächsten Zeit litt das Rotkäppchen sehr unter der Sehnsucht nach dem Wolf. Zur Ablenkung traf es sich mit anderen Wölfen aus fremden Wäldern und fernen Königreichen, aber keiner konnte dem Wolf das Wasser reichen.
Mit der Zeit jedoch begann das Rotkäppchen den Wolf und seine Berührungen, Gesten und Küsse zu vergessen. Es ging ihm immer besser und besser. Eines Tages allerdings meldete sich der Wolf wieder bei dem Rotkäppchen. Sie schickten sich stundenlang Brieftauben hin und her und genossen es wohl beide sehr. Es gab viel zu erzählen.
Nun begab es sich aber, dass der böse Wolf in der Residenz des Großmütterchens des Rotkäppchens arbeitete. In ihrer freien Zeit wurde das Rotkäppchen regelmäßig von ihrer Großmutter genötigt, das Großmütterchen zu besuchen und, wie es sich für ein Rotkäppchen gehörte, Kuchen zur Stärkung der alten Dame vorbeizubringen.
Der Wolf saß am Empfang und lächelte das Rotkäppchen zur Begrüßung an. Es war aber mit der Situation überfordert und vergaß, den Wolf zu grüßen. Großmutter und Großmütterchen des Rotkäppchens waren dem Charme des Wolfes verfallen und beide hofften, dass das Rotkäppchen und der Wolf sich endlich finden würden.
In der folgenden Zeit hatten das Rotkäppchen und der Wolf wieder mehr Kontakt und trafen sich auch regelmäßiger. Beide entdeckten Gefühle füreinander, waren sich aber nicht sicher, ob diese Gefühle auch stark genug für eine längerfristige Verbindung waren. Das Rotkäppchen sagte damals dem Wolf, dass es durchaus in der Lage wäre, sich in ihn zu verlieben, wenn es nur wüsste, dass diese Gefühle auf Gegenseitigkeit beruhten, wohl wissend, dass es sich ja schon einmal in den Wolf verliebt hatte und ein zweites Mal nicht ausgeschlossen sein würde.
Der Wolf und das Rotkäppchen trafen sich und testeten, was sie füreinander empfanden. Dieser Abend war wunderschön und zauberhaft. Das Rotkäppchen genoss sehr, den Wolf so nah bei sich zu haben und in seinem Arm zu liegen. Allerdings stellten beide, unabhängig voneinander, fest, dass irgendeine Kleinigkeit bei dem anderen fehlte. Das Rotkäppchen konnte noch nicht einmal sagen, was ihm an dem Wolf fehlte.
Der Wolf war charmant, aufmerksam, sah gut aus, Großmutter und Großmütterchen waren ihm verfallen und er konnte das Rotkäppchen problemlos um den kleinen Finger wickeln. Er war auch sehr nah dran an dem, was das Rotkäppchen sich von einem Wolf vorstellte und wünschte, aber es reichte trotzdem nicht. Wie es bei dem Wolf und seinen Gefühlen aussah, konnte das Rotkäppchen nicht sagen, nur, dass er in etwa das gleiche fühlte.
Mittlerweile war seit dem Ball ein halbes Jahr vergangen und das Rotkäppchen und der Wolf trafen sich weiterhin. Die Großmutter hegte im Stillen immer noch die Hoffnung, dass das Rotkäppchen und der böse Wolf endgültig zueinander finden würden. Wann immer es ihr möglich war, schickte die Großmutter das Rotkäppchen in die Residenz und versuchte alles, was in ihrer Macht stand, eine Verbindung zwischen dem Wolf und dem Rotkäppchen hervorzubringen.
Leider vergaß die Großmutter dabei das klassische Märchen, in dem Rotkäppchen und die Großmutter vom Wolf gefressen werden und nur durch einen Jäger gerettet werden können. Man könnte sagen, dass der Wolf hier die Großmutter schon längst gefressen hat, während er das Rotkäppchen stückchenweise vernaschte.
Nach jedem seiner Besuche war das Rotkäppchen erstaunt. Erstaunt, dass es mal wieder von dem Wolf durch seinen unverschämten Charme um den Finger gewickelt wurde, weil es einfach nicht genug von dem Wolf bekommen konnte ohne in ihn verliebt zu sein und generell darüber, was sich zwischen den beiden entwickelt hatte. Schließlich kannten die beiden sich schon Jahre vorher. Allerdings haben beide bis zu dem Ball kaum ein Wort miteinander gewechselt.
Umso mehr verwunderte es das Rotkäppchen auch nach einem halben Jahr noch, wie die Situation sich verändert hatte. Manches mal verwirrte der Wolf durch Anmerkungen und Kommentare das Rotkäppchen. Wenn er sagte, dass sich seine Welt nur um das Rotkäppchen drehe, wusste es nicht, was es davon halten sollte. Da beide beschlossen hatten, dass es keine Verbindung zwischen ihnen geben würde, hatte das Rotkäppchen keine Ahnung, wie es auf solche Aussagen angemessen reagieren sollte.
Es tat die Kommentare als einen Witz oder Scherz ab, damit es nicht darüber nachdenken musste, welche Konsequenzen es haben könnte, wenn der Wolf es doch ernst meinen sollte. Das Rotkäppchen mochte den Wolf zwar sehr gerne, dachte oft an ihn und verbrachte gerne Zeit mit ihm, aber es war zu dem Zeitpunkt nicht in der Lage, sich mehr mit dem Wolf vorzustellen als ihre Treffen hin und wieder. Alles würde sich ändern, wenn sich die Gefühle des Wolfes geändert haben sollten.
Es würde nur noch komplizierter werden. Und ob es bereit war, damit umzugehen, wusste das Rotkäppchen nicht. Man kann nicht verhehlen, dass es eine große Anziehungskraft zwischen den beiden gab und sie es nicht gerne sahen, wenn der andere sich mit einem anderen Wolf oder einem anderen Rotkäppchen traf, da beide nicht gerne teilten, aber ungeachtet dessen änderte es nichts an der Situation.
Böse Wölfe bleiben letztendlich doch böse Wölfe, egal wie charmant und aufmerksam sie sind und werden keine Märchenprinzen. Das liegt in dem Naturell der Dinge. Genauso, wie man aus einem Rotkäppchen keine Märchenprinzessin machen kann.
Wer weiß, vielleicht schaffen es beide doch irgendwann einmal zueinander zu finden. Dies wird aber ein schwerer Weg werden, weil böse Wölfe und Rotkäppchen eigentlich nicht füreinander gemacht sind. Sie können nur einen Teil ihres Weges gemeinsam gehen, bevor sie sich trennen müssen. Bleibt nur zu hoffen, dass der Weg des Rotkäppchens und des charmanten, bösen Wolfes noch eine Weile gemeinsam verläuft und sich später immer mal wieder kreuzen wird.
Und wenn sie nicht gestorben sind, treffen Rotkäppchen und der böse Wolf sich weiterhin ab und zu und genießen ihre gemeinsame Zeit, finden doch irgendwann zueinander und werden glücklich oder haben sich aus den Augen verloren.
Fazit:
"Böse Wölfe bleiben letztendlich doch böse Wölfe, egal wie charmant und aufmerksam sie sind und werden keine Märchenprinzen."
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Interpretation nach Perrault:
Die gängigste Interpretation des Märchens vom Rotkäppchen und dem bösen Wolf besagt, dass das Märchen junge Mädchen vor der Vergewaltigung durch Männer warnen soll, wobei die rote Kappe des Mädchens für die mit der Pubertät einsetzenden Menstruationsblutungen und der böse Wolf für die sexuellen Absichten der Männer stehen soll.
Unterstützt wird diese Interpretation von Charles Perrault, dessen Moral am Ende des Märchens lautet:
„Kinder, insbesondere attraktive, wohl erzogene, junge Damen, sollten niemals mit Fremden reden, da sie in diesem Fall sehr wohl die Mahlzeit für einen Wolf abgeben könnten. Ich sage “Wolf“, aber es gibt da verschiedene Arten von Wölfen. Da gibt es solche, die auf charmante, ruhige, höfliche, bescheidene, gefällige und herzliche Art jungen Frauen zu Hause und auf der Straße hinterherlaufen. Und unglückseligerweise sind es gerade diese Wölfe, welche die gefährlichsten von allen sind.“
Eure
Marianne Langenbach
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