
„Warum tun wir eigentlich, was wir tun?
Denn je mehr wir begreifen, warum wir tun, was wir eben so tun, desto eher können wir bewusst und gezielt eingreifen in unser Handeln. Je besser wir uns selbst begreifen, je mehr können wir unseren Verstand benutzen, um unser Verhalten zu hinterfragen und zu ändern, wenn es sinnvoll ist.
Oder anders gesagt:
Je besser Sie sich selbst und Ihre Motivation verstehen, desto mehr Kontrolle können Sie letztlich über Ihr Verhalten und damit über Ihre Lebensumstände ausüben. Kommen wir zurück zur Ausgangsfrage: „Warum tun Menschen, was sie tun?“
Dafür kann es eine ganze Reihe von Motiven geben:
Motiv 1: Anpassung.
Weil es die anderen auch so machen. Weil "man" es eben so macht. Die meisten Menschen orientieren sich in ihrem Handeln an dem, was die anderen tun. Das ist auch oft sinnvoll, um nicht anzuecken, oder damit wir ein anerkannter Teil der Gemeinschaft werden oder bleiben. Zu tun, was die anderen tun, bringt aber auch eine Reihe von Problemen mit sich. Frage an Sie: Was tun Sie, nur weil es alle anderen auch so machen? Welche Ziele (Karriere, Haus, Familie, Kinder) haben Sie übernommen, weil "man" das eben will?
Motiv 2: Gewohnheit.
Wir tun viele Dinge, weil wir sie schon immer getan haben, weil wir es so gewohnt sind und weil es für uns der Weg des geringsten Widerstands ist. Wunderbar, wenn uns unsere Angewohnheiten gut tun, dann läuft unser Glück auf Autopilot. Unpraktisch, wenn unsere Gewohnheiten uns schaden. Frage an Sie: Was tun Sie aus Gewohnheit?
Motiv 3: Vermeidung,
also um einer Bestrafung oder negativen Konsequenzen zu entgehen. Wie viele Menschen würden wohl morgens nicht ins Büro gehen, wenn ihr Fernbleiben keine Konsequenzen hätte? Frage an Sie: Was tun Sie, um negative Konsequenzen zu vermeiden?
Motiv 4: Pflichtgefühl.
Nicht wenige Menschen tun, was sie tun, weil sie sich verpflichtet fühlen, weil sie ein Versprechen gegeben haben oder weil sie sich verantwortlich fühlen. Frage an Sie: Was tun Sie aus Pflichtgefühl?
Motiv 5: Gier.
Die Idee, mit wenig Aufwand viel zu bekommen (auch wenn man es gar nicht braucht), lässt manche Menschen regelrecht durchdrehen und manchmal sogar richtig schlechte Entscheidung treffen (zum Beispiel wenn Menschen ohne nachzudenken Geldanlagen mit garantierten 30% Rendite abschließen). Frage an Sie: Wann handeln Sie aus Gier?
Motiv 6: Aus Rache oder Genugtuung.
Viele Menschen haben den starken Drang, es anderen heimzuzahlen, wenn sie einem weh getan haben. Die Frage ist natürlich, ob es einem hinterher besser geht. Frage an Sie: Was tun Sie aus Rache oder um jemandem etwas heimzuzahlen?
Motiv 7: Ablenkung.
Was tun wir Menschen nicht alles, um uns abzulenken, zu zerstreuen, zu verdrängen. Was wäre das Fernsehen ohne dieses Motiv? Vielleicht pleite! Vielleicht anspruchsvoller! Gegen ein bisschen Zerstreuung ist natürlich nichts einzuwenden. Zumindest, wenn es kein Mechanismus zur dauerhaften Verdrängung ist (wie zum Beispiel Fernsehsucht, Internetsucht etc.). Frage an Sie: Was tun Sie alles, um sich zu zerstreuen und abzulenken?
Motiv 8: Aus Nostalgie.
Also um frühere positive Gefühle wiederzubeleben. Frage an Sie: Was tun Sie aus Nostalgie?
Motiv 9: Anerkennung.
Also um gemocht, bewundert und akzeptiert zu werden. Ein Motiv, das bei vielen nachlässt, wenn sie älter werden. Das Handeln, weil ich Anerkennung suche, ist natürlich problematisch, weil ich mein Leben dann nach dem ausrichte, was andere denken und nicht nach dem, was mir wichtig ist. Frage an Sie: Was tun Sie, um gemocht, bewundert oder anerkannt zu werden? – Ja, sich zu schminken oder zu rasieren gehört auch dazu, auch wenn Sie sich sagen, dass Sie es nur für sich selbst machen :-)
Motiv 10: Aus Sicherheitsstreben.
Warum machen sich so wenige Menschen selbstständig? Warum schließen wir Versicherungen ab? Warum trauen sich Menschen nicht, einen ungeliebten Beruf zu kündigen, zu dem sie sich jeden Tag quälen müssen? Weil das Veränderung und damit einen Verlust der gefühlten Sicherheit bedeuten würde. Für Sicherheitsdenken bezahlt man natürlich einen Preis, meist geht es auf Kosten der Lebendigkeit und der Lebensfreude. Frage an Sie: Was tun Sie, weil es der normale und sichere Weg ist? Was tun Sie nicht, weil es zu riskant ist und Ihnen Angst macht?
Motiv 11: Sich gut fühlen wollen.
Die meisten Menschen streben nach Freude, Entspannung und Genuss. Und die Aussicht darauf lässt uns handeln. Frage an Sie: Was tun Sie aus purer Freude und um zu genießen?
Motiv 12: Aus Liebe.
Wenn wir wirklich lieben, dann tun wir eine Menge, um unsere Liebe zu beweisen, um unsere Lieben zu beschützen und um unsere Lieben lächeln zu sehen. Aber unsere Liebe muss natürlich nicht nur Menschen gelten, wir können auch Tiere lieben. Oder sogar Sachen (zum Beispiel mein Auto, meine neuen Schuhe, meinen Computer). Oder ein Hobby (zum Beispiel, Surfen, Stricken, Malen, Fallschirmspringen). Wenn wir Menschen etwas lieben, dann tun wir viel dafür. Frage an Sie: Was tun Sie aus Liebe?
Motiv 13: Einfluss / Kontrolle / Macht.
Menschen tun viel, um ein gewisses Maß an Kontrolle über die eigenen Lebensumstände zu erlangen. In der Beziehung zu anderen Menschen bedeutet das: Diskutieren, überzeugen, Bündnisse schließen, andere (emotional) erpressen, verführen, gegenseitige Geschäfte vereinbaren, das Opfer spielen, um Mitleid zu bekommen oder auch einfach sagen, was man will und hoffen, dass man es bekommt. Aber auch das Verfolgen von Zielen, sich anstrengen, etwas für das tun, was man will … All das entstammt dem Motiv, unser Leben zu steuern, zu beeinflussen und zu kontrollieren, so gut, wie es geht. Oder anders gesagt: Wir versuchen Macht auszuüben über unser Schicksal. Frage an Sie: Was tun Sie um Ihren Einfluss zu vergrößern oder zu behalten?
Es gibt natürlich noch viele andere Motive für unser Handeln. Wir handeln auch, um Recht zu behalten, um gesehen zu werden, um unser Weltbild zu verteidigen, um Zeit oder Geld zu sparen und und und. Oft ist auch eine Mischung verschiedener Motive für unser Handeln verantwortlich.
Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, ich finde es aber immer spannend, mich selbst zu fragen, warum ich etwas tue. Nicht immer gefallen mir die Antworten. Aber so ist das. Selbsterkenntnis ist nicht immer schmeichelhaft. Aber wenn wir als Mensch wachsen und uns entwickeln wollen, müssen wir ehrlich mit uns sein.
Ich hoffe, der Beitrag hat Sie ein bisschen ins Nachdenken gebracht. Gerne helfe ich Ihnen beim Nachdenken und der Selbsterkenntnis. Rufen Sie mich einfach an und vereinbaren einen Gesprächstermin. Ich freue mich auf Sie und unser Gespräch.
Ihre Marianne Langenbach
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